freedom
male/female
Von Jonathan Borofsky
“Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut”
- Aenne Burda -
"Es liegt oft nur an uns, dem Alltag die kleinen Lichttupfer zu geben, die alles heiterer machen."
- Aenne Burda -
1949 gab sie die Zeitschrift "Favorit" heraus, die ab Januar 1950 als Burda Moden mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren erschien. Mit Erfolg! 1961 hatte es Aenne Burda geschafft, das mit 1,2 Millionen Auflagen weltgrößte Modemagazin zu etablieren. Dabei war ihre Marktidee simpel: Da es für die Frauen in der Nachkriegszeit bezahlbare Mode nicht zu kaufen gibt, bietet Aenne Burda die Schnittmuster zusammen mit ausführlichen Anleitungen und Modellfotografien in der Zeitschrift an.
Erst im Alter von 85 Jahren zieht sie sich aus der Verlagsleitung zurück und widmet sich ihren persönlichen Interessen wie der Kunst. Mit ihrer Aenne-Burda-Stiftung förderte sie Kunst, Kultur, Umwelt- und Denkmalschutz. Sie stiftete unter anderem die Skulptur „freedom male / female“ in Offenburg.
Am 3. November 2005 starb Aenne Burda im Alter von 96 Jahren.
Heute erscheint Burda Moden als Burda Style in 99 Ländern und in 16 Sprachen.
Aenne Burda Anfang der 70. Jahren (Foto: www.hubert-burda-media.de)
28. Juli 1909. Kurz nachdem der Franzose Louis Blériot als erster Mensch den Ärmelkanal mit einem Flugzeug überquerte, erblickt Anna Magdalene Lemminger in Offenburg das Licht der Welt.
Anna, ein hübsches Mädchen mit dunklen Haaren, besucht in ihren jungen Jahren eine Klosterschule. Nach der Mittleren Reife geht sie zur Höheren Handelsschule und schließt als Klassenbeste ab. Wobei sie sich weniger für das Fach, als für die jungen Männer begeistert. So kommt es, dass sie 1928 Franz Burda, der Sohn eines reichen Druckereibesitzers, trifft. Sie heiraten 1931, bekommen drei Kinder, doch ihre Ehe läuft nicht gut. Nachdem Franz sie mehrmals betrogen hatte, platzt Aenne, wie sie durch eines ihrer Lieblingslieder „Ähnchen von Tarau“ genannt wurde, der Kragen und droht mit der Scheidung. Franz, der auf Wiedergutmachung aus war, bot ihr schließlich an, sie bei einem Zeitschriftenverlag finanziell zu unterstützen. Der Modeverlag „Änne Burda in Lahr“ entstand.